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Schwellenländer kritisieren Euro-Krisenmanagement

GDN - In den großen Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) wächst die Wut über das Krisenmanagement der Euro-Zone. "Wir leiden alle unter dem schwachen Wachstum Europas", sagte Brasiliens Finanzminister Guido Mantega im Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
"Vor allem wegen der Krise in Europa ist Brasilien seit einem Jahr kaum gewachsen. Auch in China und Indien wird die Konjunktur ausgebremst", sagte Mantega. Europa arbeite zwar an den richtigen Lösungen. "Doch es dauert zu lange, bis alles anläuft", sagte Mantega. Mehr Tempo wünscht er sich auch bei der Schaffung einer europäischen Bankenaufsicht: "Es macht doch keinen Sinn abzuwarten, bis alles perfekt ist", denn gleichzeitig verschärfe sich die Krise immer weiter. Mit Blick auf die Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Tokyo kommende Woche erklärte Mantega, die BRIC-Staaten seien bereit, Europa erneut mit Milliarden-Kredit zu helfen, wie bereits zuvor. Allerdings müssten dann die Europäer auch einwilligen, den BRICs mehr Einfluss im IWF zu geben. "Derzeit findet eine gewisse Isolierung Europas statt, was die Krisenlösung erschwert", sagte Mantega. Die Europäer seien zu wenig bereit, sich von anderen Regionen helfen zu lassen. "Die Reformen stecken fest, vor allem wegen der Europäer, die den Fonds im Moment eigentlich am dringendsten bräuchten", sagte der brasilianische Finanzminister dem Blatt.
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